Pigeon Point Light Station /Pescadero, CA.









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Der Leuchtturm ist ein wunderschönes Modell. Die Vorlage wurde handcoloriert und weist wie das Vorbild (noch) einiges an Rostspuren auf. Der in einem Foto gezeigte Suchscheinwerfter entspricht nicht dem Original - im Bogen ist der richtige Scheinwerfer enthalten.

Die Fenster am Turm sind sehr detailliert, können aber auch in einer einfachen Variante gebaut werden. Ansonsten weist das Modell keine größeren Schwierigkeiten auf und ist in der 1:100 Variante auch von wenig geübten Modellbauern zu schaffen. Das 1:250 Modell ist durch seine geringe Größe entsprechend schwieriger zu bauen.

Maßstab: 1:100 1:250
Bögen; 6 x A4 2 x A4
Teile: 92 - 143 72 - 124
Größe: 36 cm 14 cm
Preis: 17,- € 10,- €
	 										
Position: 37° 10" 57'N   122° 23" 38'W
Pigeon Point Road - Pescadero, CA.
Turmhöhe: 115', 35m
Feuerhöhe: 148', 45m
In Betrieb seit: 1872
Kennung: weißes Blitzfeuer 10s

Der Leuchtturm steht auf einer felsigen Landzunge nahe Pescadero etwa 50 Meilen südlich von San Francisco. Diese erhielt ihren Namen als 1853 der 175Fuß-Klipper 'Carrier Pigeon' auf seiner Jungfernfahrt dort strandete. Davor hieß die Landzunge 'Punta de las Ballenas' nach den dort lebenden Grauwalen.

1871 stellte der Kongress neuntausend Dollar zur Verfügung um einen Leuchtturm mit Optik 1.Ordnung, Nebelhorn und Wärterhaus für 4 Familien zu bauen. Das im Victorianischen Stil errichtete Haus war zuerst fertig, das Nebelhorn ging am 10. September 1871 in Betrieb. Der Turm wurde aus weiß geputztem Ziegelmauerwerk im Neuengland Stil errichtet. Er ist 35m hoch und zusammen mit Point Arena der höchste an der Westküste der USA. Das kleine Häuschen am Fuß des Turmes ist das Watchhouse. In ihm befand sich ein Büro und im Raum gegenüber der Ölvorrat für die Lampen.

Wegen Verzögerungen beim Turmbau wurde das Leuchtfeuer erst am 15. November 1872 gezündet. Die riesige Fresnell-Optik stammte aus Frankreich. Sie war bei Henry-LePaute in Paris für den ersten Cape Hatteras Leuchtturm gebaut worden. Als das Feuer im Bürgerkrieg gelöscht wurde, wurde die Optik in New York eingelagert und für den Pigeon Point Leuchtturm um das Kap Hoorn nach San Francisco verschifft. Die Optik ist 16 Fuß hoch, besteht aus 1008 Prismen und Linsen und wiegt mit Getell und Mechanik 2 Tonnen.

Die Optik sorgt für eine bessere Lichtausbeute, erzeugt aber auch die individuelle Kennung des Feuers. Die Optik von Pigeon Point bündelt das Licht der Lampen in 24 Strahlen. Durch die langsame Rotation der Optik erscheinen die Strahlen als alle 10 s wiederkehrender Blitz. Eine Umdrehung der Optik dauert 4 Minuten, bis zur Elektrifizierung wurde sie mit einem Uhrwerk angetrieben.

Die ersten Lampen im Turm brannten noch mit Tran aus Schweinespeck. Sie brachten es immerhin auf siebzigtausend Candela. 1888 wurden die Lampen auf Kerosin umgestellt. Das sollte wegen der Brandgefahr aber nicht mehr im Watchhouse am Fuß des Turmes gelagert werden, deshalb wurde 1909 ein separater Ölkeller errichtet.

Das Nebelhorngebäude, das heute auf der Anlage besucht werden kann, stammt aus dem Jahr 1900. Ab 1911 wurde das Nebelhorn nicht mehr mit Dampf betrieben, sondern über einen Kompressor. Außerdem bekam es einen markanten Diaphon, vorher waren es immer zwei gleiche Töne in Folge mit einer längeren Pause gewesen. 1976 wurde das Nebelhorn außer Betrieb genommen.

Die Leuchtturmwärter hatten jede Menge Arbeit mit der Wartung von Nebelhorn und Leuchtfeuer. Die große Optik musste über Tag immer mit Vorhängen verdeckt werden, da die Sonne in den Fresnell-Linsen sonst leicht zu einem Brand hätte führen können. Die Optik und die Scheiben der Laterne mussten gereinigt werden, das Uhrwerk musste aufgezogen und die Nachtration an Öl aus dem Tank herauf getragen werden. Das Licht wurde die ganze Nacht über kontrolliert und bei Nebel musste gleichzeitig auch das Nebelhorn in Betrieb gehalten werden. Tagsüber waren die Wärter mit Instandhaltungsarbeiten beschäftigt, und sie kümmerten sich auch um die Touristen, die sogar schon um 1880 den Weg zum Leuchtturm fanden. Für die Familien war es ein abgeschiedenes hartes Leben. Die Straßenverbindung war in den ersten Jahren so schlecht, dass der Leuchtturm von See aus versorgt wurde. Einmal im Monat kam ein Dampfer aus San Francisco und brachte Post, Brennstoff und Ersatzteile. Lebensmittel erzeugten die Familien im Wesentlichen selbst, dazu hatten sie Garten- und Weideflächen für Vieh. 1878 verlor eine Wärterfamilie einen 5-jährigen Sohn, der beim Spielen von der Klippe stürzte. 1906 wurde das Wärterhaus mit einem größeren Anbau versehen um mehr Platz und Komfort für die Wärterfamilien zu schaffen.

1926 wurde Pigeon Point elektrifiziert. Der Kerosinbrenner wurde durch eine 1000 Watt Glühbirne ersetzt, und die Optik mit einem Elektromotor angetrieben. Auch das Nebelhorn wurde vom Benzinmotor auf einen elektrischen Kompressor umgestellt.

1943 wurde ein Radiosignal installiert, so dass der Turm auch ohne Sicht angepeilt werden konnte - das war auch bei vielen anderen Leuchttürmen der Fall, so das die Position über Triangulation der Peilungen bestimmt werden konnte. Auf Pigeon Point war das Signal mit dem Nebelhorn synchronisiert, so dass sich der Abstand zum Leuchtturm auch ohne weitere Peilungen bestimmen ließ.

Damit der Turm 1972 automatisiert werden konnte, wurde die große Optik außer Betrieb genommen und dafür eine Signallampe auf dem Umgang installiert. Sie leistet 680.000 Candela und hat eine Tragweite von 20 sm. Auch mit dieser Lampe zeigt Pigeon Point das 10s Blitzfeuer (hier rotieren aber nur 6 Strahlen). Jedes Jahr Mitte November wurde dann für einen Abend die Lampe im Leuchtfeuer wieder gezündet, um den vielen Zuschauern den Anblick des ursprünglichen Leuchtfeuers zu bieten. Heute steht die Fresnel-Optik im Haus des Nebelhorns als Ausstellungsstück.

1962 wurde das große 4-Familien Wärterhaus durch 4 kleine Bungalows ersetzt, die nach dem Abzug der Wärter 1974 als Jugendherberge genutzt wurden. Heute befindet sich ein kleines Hostel in den Gebäuden. 1979 übernahm das 'California Department of Parks and Recreation' das Gelände um den Leuchtturm als 'Pigeon Point Light Station State Historic Park'. Im Jahr kommen etwa 200.000 Besucher. Seit 1980 ist Pigeon Point Light als California Historical Landmark gelistet, und steht unter Denkmalschutz.

Nachdem im Dezember 2001 zwei große Stücke Eisen vom Turm fielen, sperrte man den Zugang zu Turm und Watchhouse. Nur das Hostel und die entfernteren Gebäude sind noch zugänglich. Sämtliche Armierungsbänder und auch die Umgänge am Turm sind aus Gusseisen, das stark verrostet und dringend sanierungsbedürftig ist. Grund für den Sanierungsrückstand ist die doppelte und damit schwierige Zuständigkeit: Eigentümer war und ist der Staat Californien, Nutzer seit 1935 die Coast Guard, die als Pächter nur normale Instandsetzungen durchführen konnte.

Der Aufwand für eine komplette Sanierung wird auf 11 Millionen Dollar geschätzt. Um das zu finanzieren wurde Pigeon Point unter den National Historic Lighthouse Preservation Act gestellt. Vor allem die California State Park Foundation ist bemüht Geldmittel für den Turm einzusammeln. 2011 konnten zumindest Sanierungsarbeiten am Turmkopf begonnen werden. In diesem Zusammenhang wurde auch die Optik aus der Laterne entfernt und im Nebelhorngebäude wiederaufgebaut. Die komplette Schadenaufnahme und Planung der Sanierung sollte im Herbst 2015 abgeschlossen sein. Zu bemerken sei noch, dass der Turm die schweren Erdbeben von San Francisco 1906 und Loma Prieta 1989 unbeschädigt überstanden hat.

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